Ernährung & Gesundheit

Ist Milch gesund oder macht sie krank?

22. August 2017

Milch als Lieferant für viele wichtige Nährstoffe. Sie enthält Kohlenhydrate, tierische Fette inklusive Lecithin, Proteine, sowie viele wichtige Vitamine. Darunter weisen Vitamin A und ß-Carotin den höchsten Gehalt auf, welche für das Wachstum und die Entwicklung, sowie das Immunsystem und die Sehkraft besonders wichtig sind.

Des Weiteren enthält Milch beträchtliche Mengen an Mineralstoffe wie Calcium und Phosphor. Calcium ist essentiell für den Aufbau und die Stabilität der Knochen und Zähne und für die Knochenmineraldichte. Mithilfe einer erhöhten Aufnahme von Calcium kann für Knochenfrakturen und die Entwicklung von Osteoporose vorgebeugt werden.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Milch sind ihre Hormone. Kuhmilch enthält Prolactin, Steroide inklusive Östrogene und Progesteron, Kortikosteroide und Androgene, sowie die bioaktiven Hormone wie IGF-1 und IGF-2 als auch lokale Hormone wie Prostaglandine. Jede dieser Hormonart hat spezielle Aufgaben und Auswirkungen. Der Wachstumsfaktor IGF-1 allerdings steht besonders in Zusammenhang mit der Entwicklung von Krebs, da seine Signale die Stimulation der Zellproliferation fördern können.

Negativ in Zusammenhang mit Milch stehen Krankheiten wie Milchallergie und Laktoseintoleranz. In beiden Fällen hat der Konsum von Milch unmittelbar oder in kürze unangenehme Auswirkungen für den Betroffenen und muss daher vor allem im Falle einer Allergie vermieden. Durch das Meiden der Kuhmilch werden allerdings viele wichtige Nährstoffe in zu geringen Mengen aufgenommen. Vor allem bei Calcium, Vitamin D und Vitamin E wird der tägliche Bedarf meist nicht gedeckt. Bei Laktoseintoleranz sind laktosefreie Produkte eine mögliche Alternative.

Ein viel diskutierter Punkt zum Thema Milch sind die vielen Krankheiten, die mit dem Konsum von Milch in Zusammenhang gebracht werden. In der folgenden Tabelle werden die bearbeiteten Krankheiten zusammen mit den verwendeten Quellen und ihre Ergebnisse dargestellt.

Übersicht über die Zusammenhänge von Krankheiten und Milch

Krankheit Literatur Ergebnis der Studie
Adipositas [26] Influence of nutrition on somatotropic axis: Milk consumption in adult individuals with moderate-severe obesity Bei Menschen mit verstärkten Konsum von Milch zeigte sich ein geringerer Body mass index sowie ein besseres metabolisches Profil.
[27] Association between dairy product intake and abdominal obesity in Azorean adolescents Bei männlichen Jugendlichen wurde ein schützender Effekt für abdominale Adipositas durch den Konsum von Milch festgestellt.
[28] Dairy augmentation of total and central fat loss in

obese subjects

Die Gruppe mit der Joghurt-Diät zeigte deutlich größere Verluste bei Gewicht und Fett als jene der Kontrollgruppe mit weniger Calciumgehalt.
Akne [29] Acne Vulgaris – A Disease of Western Civilization Der Zusammenhang zwischen Milchkonsum und die Entstehung von Akne wurde durch Vergleich von verschiedenen Populationen hergestellt.
[30] High glycemic load diet, milk and ice cream consumtion are related to acne vulgaris in Malaysian young adults: a case control study Ein Zusammenhang zwischen der Entstehung von Akne und dem regelmäßigen Konsum von Milch und Eiscreme wurde bestätigt.

 

Akne [31] High school dietary dairy intake and teenage acne Der Zusammenhang von Milchkonsum und Akne in der Pubertät wurde festgestellt.
[5] Acne vulgaris Ein erhöhter Milchkonsum führt zu einem Anstieg der IGF-1-Konzentration, was zu einer Insulinresistenz führen kann. Die Folgen sind Akne als metabolisches Syndrom das auf der Haut sichtbar ist.
Bluthochdruck [33] A CLINICAL TRIAL OF THE EFFECTS OF DIETARY PATTERNS

ON BLOOD PRESSURE

Eine Diät mit Milchprodukte mit geringem Fettanteil kann den Blutdruck senken.
[34] Longitudinal association of dairy consumption with the changes in blood

pressure and the risk of incident hypertension: the Framingham Heart Study

Pro zusätzlicher Portion Joghurt pro Woche sinkt das Risiko für Bluthochdruck um 6 %. Erhöhte Aufnahmen von Milchprodukte, Magermilchprodukten und Joghurt führen zu einem geringeren Risiko für die Entwicklung von Bluthochdruck.
Diabetes mellitus [35] Dairy Products Consumption and Risk of Type 2 Diabetes: Systematic Review and Dose-Response Meta Analysis. Die Untersuchungen zeigten ein 6 % niedrigeres Risiko für diese Krankheit pro 200 g/Tag Konsumation von Milchprodukten
[36] Consumption of cows’ milk is associated with lower risk of type 2 diabetes mellitus. A cross-sectional study Es zeigte sich ein geringeres Risiko für Diabetes mellitus Typ 2 für jene Teilnehmer, die regelmäßiger Milch konsumieren.

 

Osteoporosis [16] Decreased bone mineral density in young adult IgE-mediated cow´s milk-allergic patients Die Gruppe der Menschen mit Milchallergie wies eine geringere Knochenmineraldichte auf als die Kontrollgruppe.
[39] Milk, Dietary Calcium, and Bone Fractures in Women: A 12-Year Prospecitve Study Es wurden keine Nachweise gefunden, dass Frauen mit vermehrtem Milchkonsum ein geringeres Risiko für Frakturen aufweisen.
Krebsarten:
Brustkrebs [41] Growth Patterns and the Risk of Breast Cancer in Women Der Zusammenhang zwischen dem Wachstum während der Kindheit und Jugend und einem erhöhten Risiko von Brustkrebs wurde bestätigt.
[42] Dairy consumption and female height growth: prospective

cohort study

Es wurde bestätigt, dass Milch, Joghurt und Milchprotein das Wachstum von Mädchen verstärken.
Darmkrebs [44] Dietary calcium intake and the risk of

colorectal cancer: a case control study

Beim Konsum von 500 mg Calcium pro Tag sinkt bereits das Risiko für Darmkrebs.
Eierstockkrebs [46] A prospective Studie of dietary lactose and ovarian Es zeigte sich eine Verbindung zwischen dem Konsum von Milchzucker und einem erhöhten Risiko für Eierstockkrebs. Pro 11 g Laktose erhöht sich das Risiko für serösen Eierstockkrebs um 20 %.
Endometriumkarzinom [47] Milk, dairy intake and risk of endometrial cancer: a twenty sixyear

follow-up

Es besteht nur bei Frauen nach der Menopause, welche keine postmenopausale Hormone zu sich nehmen, eine Verbindung zu dieser Krebsart.
Prostatakrebs [48] Whole Milk Intake Is Associated with Prostate Cancer-Specific Mortality among U.S. Male Physicians Bei erhöhtem Konsum von Milchprodukten steigt das Risiko um 12 %. Vollmilch trägt am meisten zur Entwicklung von Prostatakrebs-spezifischer Sterberate bei.
Parkinson [50] Dairy products and risk of Parkinson’s disease Es zeigte sich nur beim Konsum von Milch und bezogen auf die Nährstoffe bei Calcium und Proteine ein erhöhtes Risiko für Parkinson.

 

Literaturzitate siehe pdf-file!

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Milch sehr viele positive Einflüsse auf den Menschen hat und manche Krankheiten vorbeugen kann. Allerdings gibt es auch viele, die durch sie verstärkt vorkommen können. Daher lässt sich die ursprüngliche Frage dieser Arbeit, ob die Milch nun für den Menschen gesund ist, oder ihn krank macht, nicht eindeutig beantworten. Sie kann das eine, sowohl als auch für das andere verantwortlich sein. Aus diesem Grund sind wohl auch die Mengen an Milch und Milchprodukten die konsumiert werden ein wichtiger Faktor, weshalb die täglich empfohlenen Mengen an 200 – 250 g Milch/Joghurt und 50 – 60 g Käse pro Tag eingehalten, aber auch nicht beträchtlich überschritten werden sollte.

Ist Milch gesund oder macht sie krank! pdf-file

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