Ernährung & Gesundheit

Osteoporose

27. Oktober 2018
  • Osteoporose ist …

– eine Erkrankung der Knochen des Skeletts

– gekennzeichnet von einer niedrigen Knochendichte

– eine Beeinträchtigung der Knochenfestigkeit

  • Verminderung der Knochenmasse und –qualität, mit dem Risiko, spontan oder bei inadäquatem Trauma Frakturen zu erleiden.
  • Endokrin-metabolische Erkrankung

 

 

Ätiologie der Osteoporose

  • Osteoporose entsteht durch

– beeinflussbare Faktoren

– Ernährung,

– Bewegung,

– Hormone,

– Medikamente z.B. Kortikoide

– nicht beeinflussbare Faktoren

– Genetik,

– Alter

– Östrogenmangel bei postmenopausalen Frauen 

 

 

Prävalenz der Osteoporose

  • Laut WHO zählt die Osteoporose weltweit zu den 10 häufigsten Erkrankungen.
  • Alle 30 Sekunden erleidet jemand in Europa einen Knochenbruch durch Osteoporose!
  • Jede 3. Frau und jeder 5. Mann erleidet einen Knochenbruch durch Osteoporose.
  • In Österreich gibt es ca. 700.000 Betroffene.
  • Nur 25% wissen von ihrer Erkrankung.
  • Osteoporose ist keine „Frauenkrankheit“.
  • Mehr Männer als bisher angenommen sind davon betroffen.
  • Nur eine(r) von fünf Betroffenen wird rechtzeitig und richtig behandelt.

Ernährungsfaktoren der Osteoporose-Entstehung

Protektive Faktoren

  • Calcium (wesentlicher Bestandteil der Knochen)
  • Vitamin D (steigert Aufnahme von Calcium aus dem Darm und Einlagerung in den Knochen)
  • Vitamin K (ausreichende Synthese von Osteocalcin)
  • Phytoöstrogene (knochenprotektiver Effekt)
  • Fluorid (aktiviert Osteoblasten)

Fördernde Faktoren

  • Proteine (Proteinmangel und übermäßige Proteinzufuhr)
  • Phosphat (Auswirkung auf die Calciumbilanz?)
  • Übermäßige Kochsalzzufuhr (steigert renale Calciumausscheidung)
  • Alkohol, Kaffee (Störung des Vitamin D Metabolismus, vermehrte Ausscheidung)

Nährstoffe für den Knochenstoffwechsel

  • Bildung der organischen Matrix durch Proteine und Mineralstoffe (Ca, P, Mg) sowie Knochenmineralisierung
  • Metalloproteine (enthalten Selen und Zink) beeinflussen Calcium- und Knochenstoffwechsel
  • Das Zusammenspiel von Osteoklasten und Osteoblasten (Cross talk) passiert durch Kommunikationssignale (Cytokine), deren Expressiona. genetisch festgelegt ist, aber auch zu einem erheblichen Anteil durch die Ernährung über die Vermittlung von Hormonen beeinflusst werden kann.

Bioverfügbarkeit von Calcium

  • Pflanzliche Quellen: geringere Bioverfügbarkeit durch die gleichzeitige Anwesenheit von Phytaten, Oxalsäure etc.
  • Milch und Milchprodukte haben vergleichsweise gute Bioverfügbarkeit
  • Calcium aus Insekten und kleinen Fischen, die in tropischen und subtropischen Ländern traditionell ganz verzehrt werden, haben eine mit Milch vergleichbare Bioverfügbarkeit
  • Calcium aus löslichen Ca-Quellen haben ebenfalls eine gute Bioverfügbarkeit (z.B. Ca-reiches Mineralwasser → Vorsicht: Na-haltig!)

 

 

 Interaktion mit körperlicher Bewegung

  • Positiver Effekt durch Bewegung:

– Durch Training der Muskulatur, die über Bänder am Knochen ansetzen und diesen
stimulieren, wird die Utilisation der Nährstoffe, besonders an den langen Röhrenknochen   erhöht.

– Verbesserte Utilisation konnte für Calcium gezeigt werden.
Kochsalz und Knochengesundheit

  • NaCl ist als Auslöser vermehrter Ca-Ausscheidung mit dem Harn bekannt
  • Ursache: Verzahnung verschiedener Transportwege mehrerer Elektrolyte (Na+, K+, Mg2+, Ca2+, Cl-, SO42-) in der Niere
  • Unabhängig von Natrium hat auch Chlorid einen calciuretischen Effekt
  • Kochsalzreiche Ernährung erfordert daher eine höhere Ca-Aufnahme

Vit. A und Knochengesundheit

  • Beobachtungen zeigen, dass exzessive Vitamin A Aufnahme mit geringer Knochenmineralisierungsdichte und erhöhtem Frakturrisiko assoziiert ist.
  • Allerdings ist die Bedeutung für eine begrenzte Empfehlung bei Nahrungsergänzungsmitteln noch nicht abschätzbar.

Säure-Basen-Haushalt, Vegetarismus und Knochengesundheit

  • Westliche Diät:

– reich an tierischem Protein (→ Schwefelhaltige AS, Säurelast) und NaCl

– arm an Kalium und Hydrogencarbonat

→ Puffersystem des Skeletts wird aktiviert

 

→ Da ein Säureüberschuss mit einer Hypercalciurie assoziiert wurde und auf zellulärer Ebene die Senkung des pH-Werts mit einer Osteoklastenaktivierung verbunden wurde → Schlussfolgerung, dass tierisches Protein und NaCl Osteoporose fördert.

→ Kann in aktuellen Studien aber nicht eindeutig bestätigt werden.

Sek. Pflanzeninhaltsstoffe und Knochengesundheit

  • Unabhängig von der alkalifördernden Wirkung von Obst und Gemüse scheinen diese einen positiven Effekt zu haben
  • Japanisches Paradoxon (geringe Osteoporoseprävalenz trotz geringer Ca-Zufuhr) → Phytoöstrogene! (Sojabohnen!)
  • Phenolische und flavonoide Komponenten
  • Ätherische Öle aus mediterranen Kräutern wie Thymian, Rosmarin, Salbei haben hemmenden Effekt auf die Osteoklastenaktivität

 

Phytoöstrogene

  • Struktur ähnelt jener des körpereigenen Östrogens
  • Vorkommen der Isoflavonoide ist auf wenige tropische Hülsenfrüchte begrenzt. Dazu gehört die Sojabohne, die einen hohen Anteil an Genistein enthält (ca. 130 mg/kg).
  • Lignane sind dagegen weit verbreitet: als Ausgangssubstanz des Zellwandbestandteils Lignin in Randschichten des Getreides und Leinsamen (15,5 mg/kg).
  • hochwertiger Effekt pflanzlicher Lebensmittel!

Koffein und Alkohol und Knochengesundheit

  • Koffein: 0,3-0,5 l/d (300 mg Koffein/d) ohne Auswirkung
  • Zunehmende Abnahme der Knochendichte bei höherem Konsum ist bei Frauen eines best. Genotyps ausgeprägter
  • Alkohol: Chronischer Missbrauch führt zur Abnahme der Knochendichte und erhöhtem Frakturrisiko
  • Auch in der Zellkultur hemmt Ethanol die Osteoblastendifferenzierung und –aktivität

Osteoporose-Prophylaxe

  • Ausreichende Calcium-Zufuhr in der Phase des Knochenaufbaus für einen möglichst hohen Mineralstoffgehalt der Knochen
  • → Effektivste Prophylaxe
  • Peak Bone Mass wird zwischen 30.-35. Lebensjahr erreicht

Je früher mit einem gesunden Leben begonnen wird, desto größer sind die Chancen, nicht zu erkranken

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